Ich verstehe das Leben immer noch nicht. Mit viel Ironie und schlechtem Humor versuche ich es zu meistern. Den kleinen Problemen des Alltags stelle ich mich furchtlos entgegen und weine nächtelang wegen der Großen.
Alles in der Hoffnung, mir nicht eines Tages den Kopf zu rasieren und ohne Unterwäsche aus dem Auto zu steigen. Ach, was wären wir alle nur ohne Hollywoodskandale?
Über Kritik zu meinem Versagen in Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung würde ich mich tatsächlich freuen.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Throwback Thursday: Sommer 2010

Throwback Thursday: Sommer 2010

Dieses Mal geht es nur drei Jahre in die Vergangenheit, ich bin bereits achtzehn Jahre alt und meine Haare sind normal. Nicht aus freiem Willen, sondern weil mein Auslandsjahr immer näher kommt und die Amerikaner sicherlich nicht so gut auf bunte Haare reagieren. Vor allem nicht, wenn die Person eigentlich auf ihre Kinder aufpassen soll. Gut, welches unglaublich tolle Ereignis war im Sommer vor drei Jahren? Richtig, Fußball WM! Ich hab leider schon wieder vergessen, in welchem Land die war und bin zu faul zu googeln. War es Südafrika? Könnte Südafrika gewesen sein. Nun, vor drei Jahren war der Sommer auch noch ein Sommer – wir hatten doch tatsächlich Temperaturen im zweistelligen Bereich damals, kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen..... – und demnach war Public Viewing der absolute Renner.
hatte das Bild nur noch mit dieser sexy Bilbearbeitung. Sebbo [links] wollte sein Bild verpixelt und mit Carola [mitte] und Miri [rechts] habe ich leider nicht mehr so viel Kontakt und konnte demnach nicht nachfragen. Aber die Stimmung kommt trotzdem rüber. Man betrachte vor allem Mirz sexy Gesicht. Was man auf dem Bild nicht sieht, auch seine Haare waren schwarz-rot-gold/blond. 
Zu sagen, dass wir immer viel zu betrunken waren, ist überflüssig, oder? Es hat sich da übrigens ein unheimlich lustiges [nun ja, lustig ist vielleicht übertrieben.] Gerücht entwickelt. Bei einem Spiel der Gruppenspiele war ich nicht betrunken und Deutschland hatte verloren, bei den anderen war ich betrunken und Deutschland hatte gewonnen. Demnach ist in meinem Freundeskreis das Gerücht entstanden, dass meine Betrunkenheit den Sieg Deutschlands unterstützt. Ich wurde also der betrunkene Glücksbringer meiner Clique. Wie wir uns sicher alle noch schweren Herzens erinnern können, hat Deutschland ja dann im Halbfinale [oder Finale? Ich weiß es nicht mehr, was viel über die Bedeutung solcher Sportevents aussagt. Im Grunde interessiert sich keine Sau dafür.] verloren. Das ganze Spiel über sah das ja nicht sehr gut aus und um unsere Gewinnchancen zu erhöhen wurde ich von allen im Umkreis von fünf Metern um mich herum abgefüllt. Weil wenn wir nicht gewinnen, war ich nicht betrunken genug. Demnach ist die logische Schlussfolgerung, dass ich mehr trinken muss Hach ja, die gute alte Zeit. Leider hat das uns bzw. die deutsche Nationalmannschaft nicht gerettet und einer meiner Freunde ist tatsächlich in Tränen ausgebrochen. [Ihr könnte alle mal raten wer. Wer auf dem Foto da oben sieht aus, als würde er das ziemlich ernst nehmen?]
Was ich eigentlich am faszinierensten finde ist, wie viel ich damals trinken konnte. Ich war jedes Deutschlandspiel absolut hacke und bin am nächsten Tag einfach wieder aufgestanden, hatte keine Kopfschmerzen, nichts. Heute geh ich einmal trinken und leide den ganzen Tag an einer Art hangover. Meistens muss ich nicht kotzen oder so [Informationen, die ihr alle von mir haben wolltet, ich weiß.] sondern hab einfach dieses schwummrige Gefühl im Bauch. Der beste Beweis dafür, dass ich alt werde. Oder einfach aus dem Training bin. Ich war im Alter von 17 – 18 mindestens einmal die Woche betrunken. Ganz schlimm war es nach meinem Fachabitur und bevor ich in die Staaten geflogen bin. Ich mein, wir waren alle mit der Schule fertig, was hätten wir sonst tun sollen? Und heute bin ich vielleicht alle drei Monate mal betrunken.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich freue mich auf nächstes Jahr. Mal sehen ob ich in der WM-Zeit in meine Heimatstadt fahre oder ob ich Public Viewing Frankfurt ausprobiere. Deutschland könnte ruhig mal wieder Weltmeister werden.  

Sonntag, 26. Mai 2013

Outfit of the week.

Ich hatte es ja bereits angekündigt: Der wahrscheinlich langweiligste Outfit-Tag im Internet wird von mir sein. Am Samstag war ich auf dem Japantag in Düsseldorf und das Outfit erinnert euch vielleicht ein bisschen an eine Fusion der zwei vorherigen: x und x. Ziemlich berechtigt, leider.
Hemd: H&M || T-Shirt: H&M || Rock: primarkt || Schuhe: bonprix || Handtasche: Deichmann
getragen: Japantag Düsseldorf 2013

Ich bin nicht so der Shopping-Fan und finde Klamotten kaufen sehr anstrengend. Das was mir gefällt sieht doof an mir aus. Das was nicht doof aussieht ist mir zu teuer. Also ende ich mit billigen Klamotten von den herkömmlichen Läden, aber gut. Ich fand trotzdem, dass es ganz süß aussah.

Zum Japantag sag ich besser mal nichts. Ich hatte durchgehend schlechte Laune – unterbrochen von wenigen OK- und „Wow, ich habe gerade doch eine schöne Zeit“-Momenten – und war vermutlich nicht die angenehmste Person mit der man sich an dem Tag abgeben konnte. Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich deswegen schlecht fühlen soll, bin aber zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das nicht muss. Hier ein paar Bilder von den angenehmen Momenten:
An der Königsallee als das Wetter noch ertäglich war.
super süße Kinder, die später in ihren Dragonball-Outfits zu dem japanischen Opening von DBZ getanzt haben und demonstrierten, dass sie sportlicher sind als ich.  
Mit Pan im Prince of Tennis- Cosplay.
zuckersüße Kindergartenkinder am Singen. 
Tennisausrüstung von den Price of Tennis-Cosplayern geliehen und der ganzen Welt bewiesen, dass ich nicht Tennis spielen kann. Keine Überraschung hier. 
ALL EYES ON THE GLASSES! OMG! Ich seh aus wie der letzte Derp mit den Dingern.
Highlight jedes Jahr: das Feuerwerk. 
Ab nächster Woche sollte ich übrigens mein Leben wieder unter Kontrolle haben und der Blog geht mit sinnvolleren Themen als meinem sozialen Versagen und unterirdisch schlechten Leistungen an der Uni weiter.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Livedokumentation: Essayabgabe


Wenn dich irgendetwas dazu bringt, deine Essays/Hausarbeiten/was auch immer rechtzeitig anzufangen und nicht bis auf die letzte Minute zu verschieben, dann ist es dieser Post! 

Livedokumentation: Essayabgabe

Ich denke, es wird recht unterhaltsam, wenn ich eine Art „Tagebuch“ über meine Verzweiflung führe. Außerdem, was ist besser, als sich ablenken zu können, wenn man sich nicht ablenken lassen sollte? Kurze Situationsbeschreibung: Es ist gerade 20:09 und morgen habe ich Abgabetermin eines achthundert Wort-Essays mit dem Thema: „Why is Albert Angelo considered a postmodern novel?“. Wir müssen mindestens drei Sekundärquellen angeben und am besten wäre es, wenn das ganze Sinn ergibt. Wie im vorherigen Post beschrieben, habe ich gerade eben erst das Word-Dokument geöffnet. Na, wenn das kein guter Start ist.

19:03 Komme zuhause an. Uni war lang, Uni war anstrengend. Warum habe ich das Essay nicht geschrieben als der Abgabetermin noch in weiter Ferne war? Wieso wusste ich von Anfang an, dass ich es die Nacht davor machen würde? Wieso? Uni! Da wollte ich mich eigentlich anstrengend. Ich bin doch jetzt erwachsen. Ich neige leider zum absoluten Verdrängen. Wenn ich etwas ignoriere, wird es nie passieren. Klappt bei Dingen wie Abgabeterminen leider nur nie so ganz. Egal. Jetzt esse ich erst mal was. Essen schadet nie.

20:12 Urgh. Das sieht nach unheimlich viel Arbeit aus. Nachdem ich jetzt schon über meine Situation gebloggt habe und dieses sexy Tagebuch gestartet habe, noch mal schnell zu Rewe Engery Drinks und Snacks kaufen. Das wird definitiv eine Nachtschicht, die ich ohne Coffein nicht überlebe. Nach einer Stunde habe ich noch nicht mal nach einem Sekundärtext gesucht. Wenn ich bedenke, dass meine Semesterbeiträge teilweise dafür genutzt werden, unserer Uni Onlinezugänge zu Zeitschriften zu bezahlen, möchte ich jetzt am liebsten gleich hundert Euro mehr bezahlen. Wenn ich alle Quellen in der Bibliothek finden müsste, wäre ich jetzt ziemlich geliefert.

20:51 Ich wähle den eine-Stunde-Soundtrack von den Avengers als perfekte Arbeitsmusik. Was motiviert mehr zum erfolgreichen Arbeiten als die Avengers? Nichts. Ich werde zu einem Genie wie Iron Man, zu einem perfekten, schwülstigen Englischsprecher wie Thor, zu einem Mensch, der Strategie und Formulierung wie Captain America um sich haut. Ich fühle es in meinem Blut! Wut macht Bruce zu Hulk, Averngermusik macht mich zu Virginia Woolf. Ich merke schon wie mein Blut kocht! Oh, guckt mal! Auf Tumblr hat gerade eine meiner Freunde zwanzig sinnlose Fragen über sich selbst beantwortet. Spannend, sie trägt heute schwarze Unterwäsche mit weißen Punkten. Essay? Was für ein Essay?

21:03 Ich schreibe die erste Facebook-Nachricht an Anna. Ich schildere ihr die Situation. Achthundert Wörter bis morgen. Über ein Thema zu dem ich noch keinen einzigen Sekundärtext gelesen habe. Wieso? Wieso bin ich wie ich bin?

21:05 Ich habe die ersten 29 Wörter. Ist doch gar nicht mal so schlecht, oder? Wenn ich dieses Tempo aufrecht halte, sollte ich in hundert Stunden fertig sein. Aber mein zuckerfreier Red Bull ist fast alle. Wieso trinke ich den eigentlich zuckerfrei? Vermutlich damit ich kein schlechtes Gewissen haben muss, dass ich mir ca. 200 g puren Zucker in Form von Mr. Tom in den Mund schaufel.

22:13 Kaffee. Ich habe Kaffee gekocht. Jeder der mich kennt, wird erstaunt nach Luft schnappen. Ich schmecke Kaffee selbst aus Starbucks-Caramel-Getränken raus und verziehe das Gesicht. Allein der Geruch von Kaffe dreht mir den Magen um. Aber ich bin mir sicher, Coffein wird mein Retter sein. Ich habe eine obszöne Menge Milch und braunen Zucker in die eklig schmeckende, braune Flüssigkeit gerührt. Geschmack ist erträglich, immer noch nicht lecker.

22:16 Meine zweite Nachricht an Anna: “Mich hat das Studentenleben eingeholt. Ich trinke Kaffee. Mit einer obszönen Menge an Milch und Zucker, aber Kaffee. Ich glaube, ich bin nicht zum studieren geeignet. Wenn ich sehe wie viel Spaß es allen macht und ich bin nur heillos überfordert. Versteh mich nicht falsch, es macht Spaß, aber ich schaffe es einfach nicht, dieses Essay zu schreiben. Lieber trinke ich ekligen Kaffee, in der Hoffnung, dass das Coffein die Steuerung in meinem Körper übernimmt und mich zu einem Genie macht. Ich habe nur noch 13 Stunden und 45 Minuten. Aber immerhin schon 29 Wörter. Fehlen ja nur noch 771.“ [Groß- und Kleinschreibung sowie Rechtschreibung nachträglich verändert.]

22:40 Ich fühle mich als wäre ich betrunken. Kaffee tut mir wirklich nicht gut. Alles vor meinen Augen ist verschwommen – ja, ich trage meine Brille, daran liegt es also nicht – in meinem Kopf schwirren Gedanken umher. Ich kann sie nicht festhalten. Ich weiß immer noch nicht, was Postmodernismus ist.

22:53 Eine dritte Nachricht an Anna: „Weißt du was? Ich sende jetzt einfach eine Bewerbung an McDonalds und lass es gut sein“ Der Avengers-Soundtrack ist durch. Ist wohl nichts geworden mit der unheimlichen Motivationskraft. Ich mach Harry Potter an. Ich meine, wo wenn nicht in Hogwarts lernt man am Besten?

23:25 Ich beschließe, den WLAN-Router zu ziehen. Ohne Internet MUSS ich doch arbeiten, oder? Leider stelle ich fest, dass ich den einen Sekundärtext nur mir Internet lesen kann – hey, merkt ihr was? Ich hab zumindest schon angefangen Sekundärtexte zu lesen! Internet-High-Five! – ansonsten findet er immer, wenn ich „umblättere“ die Seite nicht. Wuhu. Ist ja nicht so als würde ich auch nur ein Wort verstehen. Aber wenigstens habe ich wieder Internet und eine Möglichkeit mich vor dem Arbeiten zu drücken. War Tumblr schon immer so spannend?

23:52 ICH HABE DIE EINLEITUNG. Ungefähr einhundertfünfzig Wörter, die mein thesis statement einleiten. Ich bin glücklich, ich könnte weinen vor Freude. Meine Hände zittern. Mein Energydrink ist schon fast wieder alle. Nein, das ist mein letzter. Rewe hat schon zu, macht erst in acht Stunden wieder auf. Ich denke über Rewe nach. Rewe ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden, wenn man bedenkt, dass ich nie einen betreten hatte, bevor ich nach Frankfurt zog.

00:43 Ich weiß nicht, was ich eine Stunde lang getan habe. Ich bin kein Wort weiter. Aber mein Rockstar ist beinah alle. Dann kommt jetzt wohl mein Cola Light Vorrat dran. Vielleicht genehmige ich mir gleich eine Zigarette. Oder trinke doch noch diesen ekligen Kaffee. Ich habe mich jetzt erfolgreich bei jedem Menschen den ich kenne darüber beschwert, dass ich chronisch faul bin. Übrigens habe ich nun zu einer Setlist gewechselt, die abwechselnd Rihanna und Bosse spielt. Musikgeschmack im Keller!

01:19 Oh mein Gott, was war das? Das erste Argument ist komplett formuliert und ich finde es gut. Ich trinke gerade an meiner ersten Flasche Coke dieser Nacht. Ich liebe Cola Light, beste Erfindung Amerikas. Wer Amerika nicht liebt, würdigt Cola Light einfach nicht genug. Ergibt dieser Satz Sinn? Nein, aber muss er das? Nein, nur mein Essay muss Sinn ergeben und oh mein Gott, klingt es bis jetzt gut.

02:02 466 Wörter. Aber ich hab nichts mehr zu sagen. Ich weiß nicht, womit ich noch vierhundert Wörter schaffen soll. Wörter schaffen, so etwas haben nur Genies getan. Wie Goethe. Ich gehöre zu Brechts Knechten. Wörter sind harte Arbeit. Es dauert, sie zu formen. Man muss über sie nachdenken, ihnen Bedeutung geben. Wörter schafft man nicht, man erarbeitet sie. Ich vergleiche mein Essay gerade mit Brecht. Ich sollte super dringend ins Bett. Aber ich habe erst knapp über die Hälfte. Vor allem sind bereits jetzt so viele der Wörter Zitate. Urgh. Ich schmeiße mal schnell die Zitate raus.....

02:04 360 Wörter ohne Zitate. Ich sterbe.

02:13 Ich habe den letzten Riegel aus der Packung Mr. Tom gegessen. Wuhu. Ich habe gerade drei Milliarden Kalorien verdrückt. Gratulation. Wenigstens sinnlos essen kann ich.

02:41 Ich stecke fest. Ich finde nichts worüber ich noch schreiben könnte. Ich meine, natürlich gibt es genug Dinge über die man schreiben könnte, aber ich muss es ja auch belegen, beweisen, wirklich unterstützen können. Argh. Und um ehrlich zu sein, weiß ich noch immer nicht was Postmodernismus ist.

02:50 Ich stelle einen Rekord in Pinkelpausen auf. Und werde nun den Tod des Autors ausnutzen. Wenn es ein Thema gibt, das mir zu den Ohren raushängt, dann ist es der Tod des Autors. Aber ich werde es nun schamlos ausnutzen. Wenn ich irgendwas auf 300 Wörter ausdehnen kann, dann Foucault und Bathes blöden Tod des verdammten Autors.

03:19 675. almost. Ich kann mein Betts schon fast spüren. Die Decke auf meiner Haut, mein Elefant in meinem Arm – ja, ich schlafe mit einem Kuschelelefanten, sein Name ist Törö. Der erste der lacht, kriegt auf's Maul!

03:23 Wusstet ihr, dass Calvin Kleins „Obsession“ anziehend auf Tiger, Jaguar und Löwn wirkt? Also tragt das besser nicht bei der Safari ;-)

03:25 Mal ganz ehrlich, ich habe über 1000 Wörter geschrieben, als ich mich darüber aufregte, dass Disney das Charakterdesign von Merida ändert. Wieso schaff ich dann nicht mal achthundert über ein so ergiebiges Thema???

03:48 Ein Argument. Ich muss nur noch ein einziges Argument finden. Wo hat es sich nur versteckt? Ich brauche nur einen guten Sekundärtext. Und ich wäre fertig. Warum tauchst du nicht auf? Ich glaube, Coffein fließt durch meine Adern. Was ist Blut? Nein, mal ehrlich: Was ist Blut? Habt ihr das jemals verstanden? Rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen. Zu viele weiße Blutkörperchen und wir bekommen Leukämie. In Kinderbüchern werden die Blutkörperchen immer wie kleine Roboter dargestellt. Vielleicht sind wir alle Roboter, gesteuert von Nanorobotern in unserem Blut? Tötet man seine Nanoroboter mit zu viel Alkohol und Coffein? Sind wir nur dann unser wahres Roboter-Ich, wenn die Nanoroboter verwirrt sind? Und weil wir das so peinlich finden, leisten wir freiwillig Aufbauhilfe, retten die Nanoroboter. Wir sind lieber die von Nanorobottern besetzte Version als die ehrliche, peinliche, betrunkene. 

04:30 ES WIRD DOCH WOHL EINE SCHEIß SEKUNDÄRQUELLE GEBEN, DIE MEIN BESCHISSENES DRITTES ARGUMENT UNTERSTÜTZT! WILLST DU KRIEG???!

05:13 Wow. Vor zehn Minuten war es draußen noch dunkel, jetzt höre ich Vögel und es ist wahnsinnig hell. Wtf.

06:23 Ich hab die bibliografische Angabe beendet. Urgh.

06:53 Ein paar stunden Schlaf sind drin, oder?

07:02 Ich lese gerade noch schnell das Essay einer Freundin Korrektur. In meinem Zustand. Haha, aber ich habe immerhin noch ein paar kleine Fehler gefunden. Jetzt aber wirklich ins Bett!

12:00 Mein Wecker klingelt. Ich habe gut geschlafen. Schnell diesen Blog-Eintrag lesen, verbessern, sich über meinen Gehirnzustand wundern. So habe ich ein Essay geschrieben? Kann ja nur absoluter Horror sein. Nun gut, auf das stürze ich mich jetzt noch mal. Werde hoffentlich nicht alles löschen müssen, weil es absoluter Nonsense ist. Ach ja, ich kam tatsächlich auf 950 Wörter.  

Dienstag, 21. Mai 2013

I'm talking loud. Not saying much.


I'm talking loud. Not saying much.

to Anna

„Ich werde ein diszipliniertes Leben führen!“ „Ich werde regelmäßig für die Uni lernen.“ „Ich plane mein Leben so, dass ich Aufgaben nicht bis auf den letzten Moment verschiebe.“ „Ab heute mache ich wieder Diät!“ „Heute lerne ich schon mal für die Prüfungen.“ So höre ich mich an. Regelmäßig. Mindestens einmal im Monat sage ich zwei dieser Sätze. Morgen ist Abgabetermin für ein achthundert Wörter Essay über das Postmoderne in dem Roman Albert Angelo. Wir müssen mindestens drei Sekundärquellen aufführen. Wollen wir raten, wer gerade erst ein Word Dokument geöffnet hat und eine Tafel Schokolade gegessen hat? Was ist überhaupt P o s t m o d e r n e ? 

with Love
xoxoxo

Sonntag, 19. Mai 2013

Outfit of the week.

Heute habe ich sogar zwei wunderschöne Outfits of the week! Eines wird mit einer wunderbaren, peinlichen Story begleitet. Schon vor zwei Monaten habe ich mir und Hera Konzertkarten für Crashdiet in Frankfurt besorgt. Ich mochte die Band sehr als ich jünger war und mir war wirklich mal wieder nach einem Konzert. Also, warum nicht ein bisschen Glam-Rock? Der ganze Abend war in unseren Köpfen schon fertig geplant: übertriebenes Outfit und Make-Up, sich tierisch betrinken, coole Leute kennen lernen und das Konzert eher als Party sehen. Wir trafen uns dann am 15. Mai bereits am Vormittag, durchsuchten ganz Frankfurt nach bezahlbaren Netzstrumpfhosen [früher gab es die Dinger doch für ein oder zwei Euro, oder? Auf einmal kostet so ein Stück Nicht-Stoff durchschnittlich acht Euro. Die halten nicht mal länger als einen Abend!!] und haben schließlich auch welche für nur vier Euro bei C&A gefunden. Noch immer war in unserem Kopf die Vorstellung des perfekten Abends verankert und nach nur vier Stunden duschen, Haare föhnen, glätten, toupieren, Klamotten an- und ausziehen, schminken, wieder abschminken und neu schminken waren wir fertig und zufrieden. Wir sahen relativ cool aus und definitiv passend für das Konzert gestylt. Für mich hat sich das ganze auch sehr lustig angefühlt. Die Art wie ich gekleidet war, war absolut gar nicht mehr mein Style. Ich käme nie auf die Idee, das in meinem alltäglichen Leben so zu tragen oder mich so zu schminken [zum Teil auch, weil künstliche Wimpern und ich einfach nicht zusammenpassen.]
Top&Strumpfhose: unendliche Weiten meines Kleiderschranks | Rock: primarkt | Schuhe&sexy BH: bon prix
getragen: eigentlich Crashdiet-Konzert, später Club

Wie sind also zur Konzerthalle marschiert – die befand sich glücklicherweise nur ca. zehn Minuten von Heras Wohnung entfernt – und durften uns schon mal vier schlechte Anmachen anhören. Ich werde hier jetzt nicht in einer langen Hasstirade gegen den unvorstellbaren, billigen Sexismus viel zu vieler Männer ausarten. [Nach diesem Satz folgten sieben Zeilen über eben dieses Thema, die ich zum Wohl der Allgemeinheit wieder gelöscht habe.] Bevor wir genau davor standen, wurde uns schon klar, dass etwas nicht ganz stimmt. Vor dem Club stand nämlich niemand. Es war fünf Minuten vor Einlass, dementsprechend komisch war es. Kurzer Blick auf die Konzertkarten: Crashidiet Konzert am 12. Mai – 20 Uhr. So, dem aufmerksamen Leser ist nun eine Sache aufgefallen: Hera und ich verbrachten vier Stunden im Bad am 15. Mai. Wir hatten die Daten vertauscht und waren drei Tage zu spät. Gratulation. Wir waren offiziell Dick und Doof. Preis für die intelligentesten Studenten der Stadt sollte morgen auch bei uns in der Post eingehen. Wer verpasst ein Konzert um drei Tage und merkt es nicht? Nun, wir haben viele Ausreden wie es zu der Situation kam: Im Internet stand es anders, 12 und 15 sehen sich zu ähnlich, die Erde hasst uns und führt Krieg gegen uns. Ich persönlich empfinde letzteres am Wahrscheinlichsten.
Es war allerdings noch nicht aller Tage Abend und wir sind dann aus Verzweiflung in einen Industrial-Club Party machen gegangen. So gar nicht meine Musikrichtung aber mit genug Alkohol ging es. Ich fasse den Abend kurz zusammen: Tequila-Shots, Absinth, random Kerle die gerne Alkohol und Zigaretten ausgeben, „Nur fürs Protokoll: Ich würde total gerne mit dir ficken, aber ich hab 'ne Freundin.“, Discofox, Kamilletee. Ich habe tierisch betrunken Kirschsirup aus der Bar geklaut und am nächsten Tag mein anwesenheitspflichtiges Seminar verschlafen. Mehr möchte ich über diesen Abend eigentlich nicht sagen. Ich kann mich an viel zu viel erinnern und würde eine Niere geben um es zu vergessen.
Ich habe das letzte Foto auch auf facebook hochgeladen und es kam erstaunlich gut bei meinen Freunden an. So viele likes hatte ich noch nie auf irgendein Foto von mir und obwohl es mich nicht wirklich interessiert wie viele likes ich bekomme, finde ich das schon ein bisschen traurig. Ja, ich freue mich nicht darüber, denn ich finde es irgendwie bedrückend, dass meinen Freunden dieses überstylte „ich“ besser gefällt als das "normale ich":
T-Shirt: C&A | Hose: C&A | Schuhe: Primarkt
getragen: Kino-Marathon

Outfit #2 ist sooooooo viel mehr ich [aber in Outfit #1 sehe ich um Welten schlanker aus. Vllt gefällt mir #1 auch besser]. Übrigens bin ich hier im Partnerlook mit meinem kleinen Bruder. Meine Mam und mein Bruder waren das Wochenende über bei mir, wegen meinen Geburtstag. In meinen Geburtstag reingefeiert wurde dann in diesem sexy Yoda-Outfit: Iron Man 3 und Star Trek 2 im Kino [OMFG! VIELEN HERZLICHEN DANK, DASS ICH IM 21. JAHRHUNDERT LEBE UND DIESE GENIALEN FILME SEHEN DARF. Ich bin absolutes Nerd-Fangirl, falls das noch nicht aufgefallen ist ;-)]
Ich bin relativ glücklich damit wie das T-Shirt angezogen wirkt. Ich trage relativ viele Männer-T-Shirts [die haben viel coolere Aufdrucke!!] und das Problem damit ist, dass die meisten Männern nun mal keine Brüste haben. Viele Motive wirken dann wegen meiner Oberweite viel zu verzerrt oder falsch geformt, aber hier ist es ok.  

Donnerstag, 16. Mai 2013

Throwback Thursday: Mai 2008


Throwback Thursday: Mai 2008

Ich liebe die Idee von Throwback Thursday. Was gibt es tolleres, als durch alte Bilder zu suchen, sich über sich selbst zu wundern und Erinnerungen an ultra peinliche Ereignisse im Kopf wieder aufleben zu lassen? Außerdem denke ich, dass man Menschen viel besser versteht, wann man ihre „wilde Jugend“ sieht. Ich bezeichne mich nun wirklich nicht als uralt und hoffe doch, dass ich noch immer IN meiner Jugend bin, aber meine wilde Teenager-Zeit ist leider vorbei. Vielleicht auch nicht ganz so leider, wenn ich hier ein Foto von meinem [noch] 15-jährigem Ich sehe.
Das erste Mal habe ich mir meine Haare am 01. Mai 2008 pink gefärbt. Ich weiß das noch ziemlich genau, weil am 02. Mai 2008 der zehnte Todestag von hide war. hide war ein japanischer Musiker den ich vergöttert habe. Da er kurz vor meinem sechsten Geburtstag gestorben ist, habe ich seine Musik erst lange nach seinem Tod entdeckt [irgendwann zwischen 12 und 14] und seitdem beschlossen, mich tierisch in seinen Tod hinein zu steigern. Besagter Musiker hatte pinke Haare, also brauchte auch ich pinke Haare. Vor allem wenn es um seinen zehnten Todestag ging und ich traditionell weinen, Kerzen anzünden und um meinen Seelenverwandten trauern wollte.
Ich habe einen Moment überlegt, die Pickel mit Hilfe von Photoshop zu entfernen, aber ich dachte mir, es ist schön zu sehen, dass meine Haut mal NOCH schlechter war als sie es jetzt ist. Und auch wenn es viele Menschen nicht glauben, hier ist der Beweis: MEINE MAKE-UP FÄHIGKEITEN HABEN SICH VERBESSERT. [Ich glaube es selbst am wenigsten, aber dieses Bild, dieses Augen „Make-Up“. Herrlich.]
Hach ja. War ich nicht unglaublich schön? Besonders gut gefallen mir diese drei Steinchen, die ich mir ins Gesicht geklebt habe. Wollt ihr auch wissen, womit ich sie da hin geklebt habe? Holzleim. Ich verarsche hier gerade keinen. Ich habe mir jahrelang [omg. es reicht nicht, dass ich mir mal Steine ins Gesicht geklebt habe, nein, ich habe das JAHRElang gemact. WHY?] Steinchen mit Holzleim ins Gesicht geklebt. Warum, weiß ich heute auch nicht mehr genau. Ich bin mir nicht sicher, ob es daran lag, dass vor fünf Jahren künstliche Wimpern noch nicht so in waren und es dementsprechend schwer war an Wimpernkleber zu kommen oder ob es mir einfach zu teuer war. Ich meine, so eine Mini-Tube Wimpernkleber kostet 2 Euro. Eine 200 ml-Flasche Holzleim kostet das selbe. BITTE KLEBT EUCH NICHT EURE KÜNSTLICHEN WIMPERN MIT HOLZLEIM AN! Aber alles andere funktioniert damit perfekt. Ich habe mir auch Federn, Papier und was weiß ich ins Gesicht geklebt. Holzleim ist, was Kleber an geht, mit der hautverträglichste, am leichtesten wieder lößbare Kleber. Allerdings nicht dermatologisch getestet.
Hier noch ein Bild um die ganze Pracht meiner Haare zu bewundern.
Alles in allem finde ich aber, dass ich ziemlich Style hatte. Ich meine, schaut euch das Vorhängeschloss an! Sexy. Besonders sexy war es, als mein Opa gestorben ist und wir zu unseren Verwandten nach Düsseldorf wegen der Beerdigung gefahren sind. Auf Beerdigungen machen sich so Vorhängeschlösser allerdings nicht wirklich. Aber hatte ich den Schlüssel dabei? Nein, natürlich nicht. Mein Onkel hat dann am Abend davor mit einer Zange die Kette aufgebogen. Blamage, juchu.
Oh und wo wir gerade meinen Schmuck betrachten, dieses Hundehalsband. Wollt ihr wissen, wo ich es gekauft habe? Nein, nicht im Gothic-Laden meines Vertrauens, schön wäre es. Dieses Schmuckstück habe ich im Fressnapf gekauft.
Wenigstens hatte ich damals sexy Beine. Warum sind die weg und das Hundehalsband noch in meinem Schrank daheim? 

Dienstag, 14. Mai 2013

5 places i loved.


5 places i loved.

Fünf Orte, an denen ich war und die ich liebte. War gar nicht so einfach. Ich komme aus keiner Familie in der viel in den Urlaub gefahren wurde. Als mein Bruder und ich noch Kinder waren, waren wir öfters in Italien oder den Niederlande, aber ich habe nicht wirklich Erinnerungen daran. Als Teenager war ich dann mit meiner Mutter und meinem Bruder in der Türkei. Das war es dann aber auch schon. Demnach sind die meisten Orte, die ich gesehen habe, Teil von Klassenfahrten gewesen. Da ich mich im deutschen Schulsystem langsam immer weiter nach oben gearbeitet habe, war ich auf mehr Klassenfahrten als nötig. [ich könnte rein theoretisch auch einen „5 places i saw with my teachers“ Blog-Eintrag machen.] Mehr von der Welt gesehen habe ich schließlich mit 18. Da habe ich das Reisen dann in die eigene Hand und den eigenen Geldbeutel genommen. Ich war für ein Jahr als Au-Pair in den Vereinigten Staaten von Amerika und später zwei Wochen in Japan. Im September geht es dann für drei Wochen nach Großbritannien mit Anna .  


1. Venedig.
In Venedig war ich auf Abschlussfahrt in der zehnten Klasse mit der Realschule. Wir waren für drei bis fünf Tage in Italien. Wenn mich nicht alles täuscht, war das im April 2008, also vor fünf Jahren. Wir haben uns insgesamt drei Städte angesehen: Venedig, Verona und Mailand. Jede dieser Städte hatte etwas [der Dom in Mailand!], aber Venedig hat es mir angetan. „Venedig sehen und sterben“, hatte an dem Tag als ich die Stadt sah, für mich absoluten Wahrheitsgehalt. Sie war das Schönste was ich bis dahin gesehen hatte. Da ich wirklich ein Gedächtnis wie ein Sieb habe, kann ich jetzt leider nicht mit tollem Wissen über die Stadt und witzigen Anekdoten um mich werfen. Ich erinnere mich nur noch daran, dass die Markus-Basilika zusammen geklaut ist. Alles in dieser Basilika ist aus irgendeinem anderen Land gestohlen worden und in eben dieser Kirche eingebaut. Hat sich definitiv gelohnt, denn das Ding sah von Innen atemberaubend aus – leider würde ich die Basilika von außen heute nicht mal mehr erkennen, wenn man mich mit der Nase drauf haut. Venedig ist einer dieser „ICH MUSS NOCH MAL HIN!“-Städte, allerdings geht es mir so bei fast allen Städten, die ich jemals gesehen habe. Du siehst nie genug und wenn doch, willst du es unbedingt noch mal sehen.
Ich mit sexy 15 Jahren!
und das mindestens genauso sexy Venedig ;-)

2. Washington DC.
Ich war in Washington DC zweimal. Einmal im Spätsommer 2010 und einmal im Frühjahr/Sommer 2011. Es ist vermutlich meine Lieblingsstadt in den USA. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich von DC beide Male hauptsächlich diese Memorial-Mall gesehen habe. Relativ in der Mitte von DC ist das weiße Haus und darum herum sind die ganzen Memorials zu ehemaligen Kriegen und Präsidenten gebaut. Es lässt sich nicht leugnen, dass da jede Menge Arbeit und Geld hinein investiert wurde. Aber meiner Meinung nach, hat sich das gelohnt. Wir alle kennen zumindest das Lincoln-Memorial aus zahlreichen Filmen. [Wenn nicht, siehst du definitiv nicht genug amerikanische Filme. Verlasse diesen Blog und zieh dir die aktuellen TOP 10 Hollywood-Movies rein, ich bin sicher in mindestens einem wirst du es sehen.] Aber vor allem die Kriegsdenkmäler finde ich richtig gut gemacht. Zum Teil hängt meine Faszination an DC sicher auch daran, dass wir in Deutschland nichts vergleichbares haben. Die einzigen Memorials die mir spontan einfallen, sind das Holocaust-Denkmal in Berlin und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Aber wir haben nicht wie in Amerika all diese Denkmäler an einem Ort versammelt. Auch hat die USA einen ganz anderen Nationalstolz und eine ganz andere Bindung zu ihren Präsidenten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutsche wirklich zu einem Helmut Kohl Denkmal gehen würden [Falls es so was in Deutschland gibt und nur ich nichts davon weiß, klärt mich auf! Ich würde meinen nächsten Ausflug wirklich gerne zu einem Konrad Adenauer Memorial unternehmen! Im Ernst!] Zudem, baut irgendetwas aus weißem Stein und ich liebe es. Man sollte viel mehr Dinge aus Marmor bauen.
Um dem ganzen jetzt zumindest eine halbwegs interessante Story hinzuzufügen: Das – meiner Meinung nach – beeindruckendste Denkmal ist das Second World War Memorial. Vielleicht weil es einfach der Krieg ist, von dem du als Deutscher das meiste weißt. Er ist immer in unseren Köpfen, immer in unseren Klassenzimmern, immer das erste, was wir im Ausland hören, wenn Menschen von unserer Nationalität erfahren. Vielleicht aber auch, weil beide Male die ich in DC war, auch Kriegsveteranen aus dem Zweiten Weltkrieg dort waren. Es gibt in den USA unzählige Organisationen, die Geld sammeln um Kriegsveteranen an eben dieses Denkmal zu fliegen. Und irgendwo berührt mich das. Ich komm mit Kriegsveteranen nicht klar. Wie unheimlich krass muss es sein, in einem Krieg gekämpft zu haben? Ich fand das bei meinem Opa schon immer schlimm. Aber wieder geht die USA ganz anders damit um. Natürlich, ist die USA eine Siegermacht gewesen. Die Männer, die für die USA gekämpft haben, waren in ihrem Land Helden. In Deutschland hat kaum jemand über diese Zeit erzählt. Man schämt sich dafür [Was ja auch irgendwo berechtigt ist, aber ich glaube einfach, dadurch konnte die deutsche Kriegsgeneration viel schlechter mit ihren Erlebnissen umgehen. Aber was weiß ich schon, zum einen hab ich zu der Zeit nicht gelebt, zum anderen habe ich nichts annähernd schreckliches erlebt. Orte, an denen man über so was nachdenkt, machen mir immer wieder klar, wie klein und nichtig meine Probleme sind.]. Auf jeden Fall strahlt dieses Memorial – für mich – eine unglaubliche Kraft und Traurigkeit aus. Mir sind beide Male an diesem Ort die Tränen gekommen, ich kann nicht erklären wieso. Wenn ihr in DC seid, lasst diesen Ort mal auf euch wirken. Warme Sonne auf eurer Haut, das plätschern des Wassern, die in der Sonne glitzernde Sterne, welche jeweils 100 gefallene US-Soldaten symbolisieren mit den treffenden Worte „Here we mark the price of freedom“.
Ich könnte vermutlich hunderte Seiten über Washington DC füllen, aber ich lass es lieber. 
Sie haben mich übrigens angesprochen, wegen meinem Akzent. Als ich ihnen dann sagte ich sei aus Deutschland, haben sie gelacht und scherzhaft gemeint, dass sei ok. Solange ich nicht aus Japan bin.
Alle Fotos sind übrigens von dem 2010-Trip. 2011 wiege ich schon ca. 10 Kilo mehr, die Fotos brauch niemand zu sehen. 

3. Wien.
Ich merke gerade, dass dieser Blog-Eintrag eine doofe Idee ist. Das wird viel zu viel Text, jeder der schon so weit gekommen ist, bekommt einen Keks von mir!
In Wien war ich mit meiner elften Klasse der Fachoberschule. Das war in meiner ganzen Schullaufbahn meine Lieblingsklasse mit wundervollen Mitschülern, die ich nun leider fast alle aus den Augen verloren habe. Traurigerweise sind Schulfreundschaften wirklich fast immer ausschließlich Schulfreundschaften. 
mit zwei von ihnen hab ich sogar noch regelmäßig Kontakt. Yeah!
Aber, back to the topic: Wien ist eine wunderschöne Stadt, ich war da im Juli 2009. Das Wetter war schön, es war alles in allem nicht sehr ereignisreich. Die Stadt an sich ist ein Kunstwerk. Oh, und ich habe mich im Spiegellabyrinth verlaufen. Mit verlaufen meine ich nicht „Huch, ich bin gerade gegen einen Spiegel gelaufen, wo bin ich bloß?“ sondern „Scheiße, ich bin nun schon seit geschlagenen zwanzig Minuten im gleichen Raum, renne ständig gegen irgendwelche Wände und Spiegel und weiß wirklich nicht, wie ich hier raus kommen soll.“ Ich bin in Tränen ausgebrochen und wurde schließlich von meinen Freunden gerettet, die sich draußen gewundert haben, wo ich bleibe. Eine der absoluten Tiefpunkte meines damaligen Lebens. Seitdem habe ich kein Spiegellabyrinth mehr betreten und habe es auch so bald nicht mehr vor.

Hundertwasserhaus oder: Kunst, die ich nicht verstehe.
Schloss Schönbrunn und dazu gehörender Garten. 

4. Orlando.
Ein weiterer Ort der USA und so komplett anders als DC. Denn um ehrlich zu sein, habe ich nichts von Orlando selbst gesehen. Ich war nur in zwei der Freizeitparks da. Im Grunde ist Orlando auch nur dafür bekannt: Disneyworld! Allein das Wort ist schon wunderbar. Auch wenn ich mich in meinem letzten Blog-Eintrag ziemlich über Disney als Firma und ihre wunderbare Vermarktung von Sexismus ausgelassen habe, bin ich ein riesiger Disney-Fan. Ich liebe die Filme, ich liebe die Musik, ich liebe die Magie, ich liebe die Geschichten. Ich war noch nie in Disneyland in Paris, umso mehr hatte ich mich also auf Disneyworld gefreut. Ich war im Mai 2011 dort, meine Mutter kam mich wegen meines Geburtstages in den Staaten besuchen und ich würde sagen, die Zeit dort war das schönste Geburtstagsgeschenk, welches ich jemals bekommen habe. [Bevor jetzt einer denkt: „Wow, ihre Mutter schenkt ihr Disneyworld“, nein, ich hab schön meinen Anteil selbst bezahlt!] Um es kurz zu machen: Disneyworld ist perfekt. Der schönste Ort auf Erden, wahr gewordene Magie. Ein Kindheitstraum eingehüllt in Zuckerwatte.
Disneyworld ist eingeteilt in mehrere Parks, wir waren an einem Tag in Magic Kingdom [das wohl bekannteste, mit den Cinderella-Schloss] und an einem anderen in Animal Kingdom. Einfach ein paar Bilder von Magic Kingdom, weil Worte es gar nicht ausdrücken können, wie toll es da war:
meine Mama und ich vor dem Schloss 
Jasmin, ich im siebten Himmel und Aladin
Ich habe meine arme Mutter stundenlang durch den Park gehetzt, weil ich alles sehen wollte. Das ist nur begrenzt möglich, aber es hat gereicht um mich glücklich zu machen. Die Kostüme sind genial, die Schausteller unheimlich freundlich. Aladin konnte ein bisschen Deutsch, weil er es in der Schule hatte, und weder er noch Jasmin haben komisch darauf reagiert, dass ich ca. 10 Jahre älter war, als alle anderen, die sich mit ihnen haben fotografieren lassen. Jasmin hat mich sogar nach meinem Lieblingsprinzen gefragt und als ich meinte „Aladin“, hat sie gekichert und gemeint „Ja, das ist meiner auch.“
Animal Kingdom war im Vergleich dazu ganz anders, aber auch wirklich großartig. Ich erwähne es glaub ich viel zu oft, aber die hatten dort eine Art Zoo. Und mit Zoo meine ich eine riesige Fläche, in denen sich die Tiere frei bewegen konnten. Es ist ein bisschen traurig, dass der artgerechteste Zoo, den ich bis jetzt gesehen habe, in Disneyworld ist. Man kann dieses Gebiet auch nur mit einem Zug durchqueren, der ca. fünfzehn Minuten braucht. Disneyworld ist einfach wahr gewordene Kindheit. Man sieht jedem Zentimeter an, dass Disney Millionen in diese Parks steckt. Nirgendwo liegt Müll, das Gras ist überall auf dem Millimeter genau geschnitten. Eine so unvorstellbare Perfektion.
Eine Parade durch Animal Kingdom. 
Wir waren auch in den Universal Studios, eigentlich aus nur einem Grund: Harry Potter. Wenn ich etwas mehr liebe als Disney, dann Harry Potter. Allerdings muss man sagen, im Vergleich zu Disneyworld sind die Universal Studios ziemlich enttäuschend. Das Hauptanliegen dort liegt sehr eindeutig nicht auf Perfektion, sondern auf einer Kundschaft im Teenage-Alter, die gerne Achterbahn fahren. Hat natürlich seine Vorteile, aber mir hat Disneyworld da dann doch besser gefallen. Aber der Harry Potter-Teil war anders. Vermutlich, weil es der jüngste Teil des Parks war. Wieder, einfach ein wahr gewordener Kindheitstraum. Da war Hogsmead, mit Schnee bedeckt [im warmen, sonnigen Florida] um dem tropfenden Kessel, Hagrids Hütte mit Seidenschnabel und Hogwarts. Ich hab Tränen in den Augen, wenn ich nur daran denke. Ich glaube wirklich, diese Zeit in Orlando war die schönste meines Lebens. Weil es einfach sorgenfrei war, weil es alles war, was man sich als Kind immer gewünscht hat. Oh, und sie alle haben es wirklich drauf, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich habe in den drei Tagen über zweihundert Dollar in Souvenirshops gelassen.
übelst sassy im Honigtopf ;-)

5. Tokyo.
Im Winter 2011 war ich mit einer Freundin für zwei Wochen in Japan. Ich habe wirklich hart dafür gearbeitet und lange gespart. Japan war für den Großteil meiner Teenagezeit der absolute Traumort. Ich habe das Land, die Kultur, die Musiker geradezu verherrlicht. Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr so den Draht zu der Musik dort habe und auch nicht mehr so extrem in dem Anime/Manga-Fandom bin, ist das Land für mich noch immer sehr faszinierend. Es hat eine wahnsinnige Kultur. Asien ist von Grund auf anders als die westlichen Länder, die ich sonst kannte [wow, thanks captain obvious.] und es war daher ein bisschen ein Kulturschock. Ich spreche kein Wort japanisch, 90% der Japaner spricht kein Wort Englisch und das macht das Land gleich noch viel perfekter. Es war unglaublich lustig, wie ich immer mit Händen und Füßen versucht habe, zu erklären was ich möchte und die Verwirrung in den japanischen Gesichtern zu sehen. Wir sind auch ungefähr zwei- oder dreimal von Japanern angesprochen worden, die Englisch konnten und uns angesehen haben, dass wir keine Japaner sind. Sie waren so unheimlich stolz darauf, flüssig Englisch sprechen zu können – meistens waren es etwas ältere Geschäftsmännern im Anzug – und haben uns begeistert davon erzählt, wo in Europa sie wegen ihrer Firma schon waren. Mein Problem mit Japanern ist einfach, ich finde sie alle so unglaublich goldig. Auch wenn vor mir eine Respektsperson steht, ist mein einziger Gedanke „Nein, wie niedlich bist du denn?“ Ich habe mich in meinem Leben noch nie so groß gefühlt und noch nie so gut gegessen. Fünfhundert Yen für japanisches Curry aus dem 24-h-Curry-Haus. Ich wäre bereit meine Seele dafür zu verkaufen. Hauptgrund, warum ich unbedingt zurück nach Japan möchte: ESSEN! Wirklich, wir waren nie wirklich gut essen, sondern haben hauptsächlich japanisches „Fast-Food“ gegessen, aber es war jedes Mal so verdammt lecker.
Wenn ihr bis hierher gekommen seit, kommentiert mit dem Wort „Currymampfen“ und ihr bekommt einen Keks. Großes Indianer-Ehrenwort. Hier zum Abschluss noch ein paar Bilder:
vor dem Tokyo Tower :-)
eins meiner absoluten Lieblingsbilder 
was ich in Deutschland am meisten vermisse: Getränkeautomaten und zuckerfreier grüner Tee.

Seit Januar 2012 war ich auch nicht mehr im Ausland oder im Inland unterwegs. Mir fehlt das Kleingeld. Deshalb freue ich mich umso mehr im September endlich wieder die Koffer zu packen und in ein Flugzeug zu steigen. Reisen macht unheimlich Spaß und andere Länder sind immer wieder ein Abenteuer.

Montag, 13. Mai 2013

We need to concentrate on more than meets the eye

We need to concentrate on more than meets the eye

to Anna

Eigentlich wollte ich ja einen Rhythmus aufbauen, regelmäßig Dinge bloggen, in einem bestimmten System an dem Blog arbeiten, aber es scheint als soll es einfach nicht so sein. Aus aktuellem Anlass schmeiße ich mich voll ins Thema. Meine momentane Leidenschaft ist Sexismus, Geschlechterunterschiede und wie die Medien das ganze beeinflussen und lenken. Dazu kommt nächsten Samstag ein wundervoller Blog-Eintrag, aber wie gesagt, ich muss ein wenig vorweg greifen.
Wir kennen vermutlich alle Merida. Der aktuelle Disney-Film, der sogar einen Oscar gewonnen hat. Entweder man mag den Film oder man mag ihn halt nicht, ich persönlich fand ihn nicht gut. Die Handlung war flach – nun gut, es war Disney, was erwarte ich? – die Witze im Vergleich zu anderen Disney-Filmen nicht gut und mich hat die Stimmung auch nicht berührt. Aber was keiner von uns leugnen kann ist, dass Merida doch ziemlich emanzipiert war. Oder für alle, die das Wort emanzipiert nicht mögen: sie war stark, selbstbewusst, eigensinnig, ein dickköpfiges, zickiges, echtes Mädchen. Natürlich ist das nicht sonderlich schwer, wenn die Vorgängerinnen Schneewittchen oder Ariel heißen. Keiner möchte leugnen, dass Disney nicht an seinem präsentierten Bild der Frau gearbeitet hat. Es ging Stück für Stück aufwärts, wir hatten Mulan, Rapunzel mit der Bratpfanne und Tiana, die ihrem Traum folgte. Merida war zu all dem der bisherige Höhepunkt, sie hatte endlich keinen Kerl. Es ging wirklich nur um sie [und ihre Mutter]. Das hat sich super verkauft, der Film hat Disney mal wieder Millionen an glänzenden Dollar eingebracht – um genau zu sein 550 Millionen2. Als Dank wurde die rothaarige Schottin in die Riege der Disney-Prinzessinnen aufgenommen [auch so eine Sache, die sich tierisch gut verkauft für Disney. „Der Umsatz der Produktlinie Disney-Prinzessinnen schnellte von 136 Millionen Dollar im Jahr 2001 hoch auf 1,3 Milliarden Dollar 2003 und stieg 2007 nochmals auf vier Milliarden Dollar.“1 Diese nicht ganz aktuellen Zahlen mal ganz kurz auf sich wirken lassen und – wenn man eine Minute Zeit hat – dabei gleichzeitig über die Werte, die Disney-Prinzessinnen im allgemeinen vermitteln, nachdenken. Danke.].
Hier nun ein Bild von Merida, nachdem Disney noch mal über ihr Charakterdesign gegangen ist und sie „aufgehübscht“ hat, damit sie nun einer Prinzessin würdig ist und sich neben Dornröschen und Jasmin nicht blamiert:
2

Nehmt euch wirklich einen Moment und schaut euch die beiden Bilder und die Unterschiede an. Man kommt sich ein bisschen vor wie bei „Finde die fünf Fehler im Bild“, nicht wahr? Oder bei diesen mittlerweile sehr beliebten „Vor-Photoshop“ und „Nach-Photoshop“ Bildern von Prominenten. Wo Katy Perrys Brüste angehoben  und Jennifer Lawrence Oberschenkel schmaler gemacht werden [finde gerade das Beweisbild dazu nicht, sorry]. Die Unterschiede in den Bildern sind klein und doch so extrem krass. Mir fallen gerade kaum Worte zu Merida ein, deshalb hier die treffenden Worte der Schöpferin von dem Film: x. Ziemlich interessant, was sie dazu zu sagen hat.
Wie von ihr in dem Artikel erwähnt, sind die Hauptunterschiede von der alten zur neuen Merida die verschmälerte Hüfte, das gebändigte Haar, die riesigen Augen, das glitzernde Kleid und die Schmolllippen. Und natürlich kann man nun argumentieren, Mädchen mögen schöne Puppen lieber. Mädchen mögen lieber Kleider die glitzern. Aber wie der Artikel mehr als deutlich ausdrückt, hat Disney es gar nicht nötig sie zu verändern. Im Gegensatz zu mir mochten Kinder diesen Film. Er hat sich bereits verkauft und ich zitiere jetzt Brenda Chapman – Schöpferin von Merida: „[Disney] wurde die Möglichkeit, ihren Kunden etwas mit mehr Substanz und Qualität – DAS SICH VERKAUFT HAT – zu bieten, auf einem silbernen Tablett überreicht und sie haben diese Möglichkeit aufgrund ihrer engstirnigen Meinung, was sich verkauft, nicht beachtet. Ich habe vergessen, dass es Disneys Ziel ist, Geld zu verdienen ohne sich über Richtigkeit der Methoden Gedachten zu machen.“2
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von Disney. Logischerweise werden nun hunderte von Stimmen kommen, die der festen Überzeugung sind, dass ich und Brenda Chapman übertrieben. Aber tun wir das? Es geht hier um Kinderspielzeug. Muss es denn so stark sexualisiert werden? Durch die Wegnahme des Bogens wird ihr im Grunde ihre Selbstständigkeit genommen. Stattdessen wird sie in ein glitzerndes Kleid gequetscht, wogegen sie sich im Film so gewehrt hat. Ihr wird das weggenommen, für das sie gekämpft hat. Ihr eigener Wille wird ihr damit symbolisch gebrochen, stattdessen unterzieht man sie einer Schönheitsbehandlung. Ihr Charakter rückt in den Hintergrund und ihr Aussehen wird betont. Ist doch egal, was sie sagt, was sie denkt, was sie ausmacht. Jetzt ist sie hübsch. Genau das ist die Botschaft die man damit schon jungen Mädchen vermittelt. Wenn ich so darüber nachdenke, ist genau das gleiche mit Mulan passiert als sie zur Disney-Prinzessin wurde. Ihr hat man die Uniform und die kurzen Haare – ihre eigene Entscheidung, ihre Stärke, ihren Kampfgeist, ihre Liebe zu ihrem Vater, ihr Kampf gegen Tradition – genommen und dafür hat man sie in einen Kimono [oder wie man das Ding in chinesisch nennt] gesteckt, in dem sie sich laut Film nicht mal wohl fühlte. Sie konnte nichts damit anfangen, eine traditionelle, chinesische Schönheit zu sein. Darum dreht sich der ganze Film. Darum dreht sich auch die ganze Fortsetzung. Wir haben also zwei Filme, die davon handeln, dass Mulan nicht die traditionelle, lächelnde Prinzessin ist und dennoch wird sie als solche verkauft. Im Kleid, charakterlos, einfach ein weiteres hübsches Gesicht. Die Botschaft ist eindeutig: niemand interessiert sich für deine Überzeugung, deine Taten, deine Träume, man interessiert sich nur dafür, wie du aussiehst. Und wir drücken es unseren Kindern in die Hand und wundern uns, warum Mädchen schon mit fünf Jahren an Diäten denken.
„Statt dass sich Freiheit und Potential der Frauen voll entfalten könnten, definiert die neue hypersexualisierte Kultur weiblichen Erfolg neu, und zwar ausschließlich im engen Rahmen der sexuellen Anziehungskraft.“3

with Love
xoxoxo



1 Walter, Natasha: Living Dolls. Warum junge Frauen heute lieber schön als schlau sein wollen. Übersetzt v. Gabriele Herbst. Frankfurt am Main 2011. Seite 165.
2 Liberatore, Paul: 'Brave' creator blasts Disney for 'blatant sexism' in princess makeover. (http://www.marinij.com/millvalley/ci_23224741/brave-creator-blasts-disney-blatant-sexism-princess-makeover, Zugriff am 12.05.2013)
3 Walter, Natasha: Living Dolls. Warum junge Frauen heute lieber schön als schlau sein wollen. Übersetzt v. Gabriele Herbst. Frankfurt am Main 2011. Seite 22

Sonntag, 12. Mai 2013

Outfit of the week.

Die Outfit-Reihe wird bei mir eine sehr langweilige. Mein „Style“ lässt sich relativ simpel zusammenfassen: Comic-T-Shirt und Hose, evtl. vielleicht auch ein Rock. Man könnte es auch "Outfit of the Geek" nennen. Ich bin wirklich keine Fashion-Ikone, aber manchmal, ganz manchmal zufrieden mit dem was ich an hatte. Das wird hier jeden Sonntag präsentiert. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es im Gesamten immer nur ein Outfit gab, das mir wirklich gefallen hat, aber that's life.
Hemd: H&M | T-Shirt: von hera | Rock: Bonprix
♥ 
getragen: Montag, zum Inliner fahren. Ich bin immer noch erstaunt, nicht hingefallen zu sein. Die Strumpfhose dankt es mir. 

Ja, es werden verwackelte Spiegelbilder. Aber das hier ist schließlich for fun und nicht um die nächste Miss Blogstar zu werden. ;-)

PS: Schönen Muttertag. 

Samstag, 11. Mai 2013

Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt


Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt

to Anna

Heute möchte ich eigentlich zwei Dinge erzählen, einmal möchte ich von zwei Erlebnissen, die ich auf der Zeil in Frankfurt hatte, berichten und dann übers Wetter reden. Man kann nie genug über das Wetter reden. Aber alles von Anfang an:

Ich oute mich jetzt als einer dieser kaltherzigen, egoistischen Menschen, die den Großteil von Bettlern auf der Straße ignoriert. Ich geh sogar noch weiter und sage, dass ich von ihnen teilweise wirklich genervt bin. Damit meine ich, dass ich es schrecklich finde, wenn ich eine Dose in der Hand halte und aus ihr trinke, mir auf einmal ein Mann hinterher rennt und mich alle zwei Minuten fragt, ob ich endlich fertig wäre. Für mich persönlich grenzt das fast an Belästigung. Oder die Menschen, die in der Fußgängerzone sitzen und ihre verwundeten, verkrüppelten – gibt es einen netten Weg verkrüppelt zu sagen? – Körperteile so präsentieren, dass man sie sehen muss. Wozu? Soll das mehr Mitleid erregen? Soll ich eher bereit sein, Menschen Geld zu geben, die eine Art Behinderung haben? Soll ich ab sofort Rollstuhlfahrern mein Geld in die Hand drücken? Schließlich sind sie ja benachteiligt, zumindest versucht man mir das doch klar zu machen. Natürlich ist mir bewusst, dass sie damit ausdrücken möchten, dass sie nicht selbst für sich sorgen können. Was mich aber wieder dazu bringen würde, jedem Menschen mit Behinderung Geld zu schulden. Mir geht es einfach darum, soll ich sie anders behandeln als andere Menschen, die um Geld bitten, nur weil sie auch körperlich eingeschränkt sind? Das klingt für mich irgendwie nicht richtig. Ich behandle nicht-arme Behinderte doch auch nicht anders, sondern als ganz normale Menschen. Wieso ändert sich das, wenn sie um Geld bitten? Wieso muss/soll ich sie dann anders behandeln, ihnen mehr geben als anderen?
Bevor man mich jetzt für den Anti-Christen hält: Ich gebe meine Pfandflasche öfters an die Männer ab, die Flaschen aus dem Mülleimer ziehen und nie auf die Idee kämen mich nach meiner zu fragen. Ich gebe Lebensmittel und volle Getränkeflaschen, die ich manchmal einfach kaufe, weil ich im Kaufrausch war oder eben etwas kaufen musste um ein Klo verwenden zu dürfen, oft an die Obdachlosen ab, die an der Zeil „wohnen“ und nie nach Geld fragen. Oder wenn ich mir einen Snack eingepackt hatte und dann merke, ich habe doch keinen Hunger. Ich schmeiße relativ hohe Geldsummen in die Hüte oder Instrumentkisten von Straßenmusikern, die ich für gut erachte. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich einfach nicht wohl dabei, Menschen die um Geld so penetrant betteln, Geld zu geben. Vielleicht liegt es an den ganzen Horrorstorys über „osteuropäische Bettlerbanden“ [Vorsicht! Stigmatisierung!] oder vielleicht bin ich doch der Anti-Christ. Und mir ist durchaus bewusst, was für eine Überwindung es sein muss, nach Geld zu fragen. Ich kann nicht mal Geld oder Lebensmittel von Freunden annehmen, wenn sie mich unterstützen wollen, weil ich am Ende des Monats wegen irgendwelcher dummer Zufälle absolut Pleite bin. Wie schlecht muss es einem also gehen, wenn man wildfremde Menschen danach bittet? Natürlich muss man diesen Menschen irgendwie helfen, aber im Gegensatz zu den Obdachlosen von denen ich gerade erzählt habe, weiß ich, dass zumindest ein Bettler auf der Zeil eine Wohnung hat, zu der er jeden Abend fährt und dort schläft. 
Long story short: Letzte Woche hab ich zwei Dinge mit besagter Personengruppe erlebt, die mich sehr nachdenken ließen: Ich lief mit einer Freundin an einem recht jungen auf der Straße lebendem Mann vorbei. Der war gerade dabei aufzustehen, weil ein Mann seine fast aufgeraucht Zigarette hatte fallen lassen. Könnt ihr mir folgen? Junger, obdachloser Mann steht auf, weil er die fast aufgeraucht Kippe eines anderen aufheben und rauchen möchte! Und mit fast aufgeraucht meine ich, so viel, dass vielleicht noch ein oder zwei Züge drin sind. Nichts wofür irgendjemand, der das hier liest, auch nur einen Blick verschwendet hätte. Das war das vermutlich traurigste, was ich in meinem Leben jemals gesehen habe. Wir haben ihm dann eine frische Zigarette angeboten. Natürlich ist es nicht gut Süchte zu unterstützen blablabla. Ich verbuche es dennoch unter guter Tat.
An einem anderen Tag, sonnig und warm, saß ich an der Zeil und hab für die Uni gelernt und das Wetter genossen. Auf jeden Fall stand dort dann ein Mann, der seiner Frau – mit vermutlich gemeinsamer Tochter – erklärt hat, warum er sie geschlagen hat. „Du hast mich provoziert. Immer weiter. Das heißt, dass du dir eine fangen willst. Bei Männer ist das so, wenn du provozierst. Irgendwann schlagen wir. Du sollst mich halt nicht provozieren. Das ist die Natur des Mannes, der muss dann zuschlagen!“ Man kann sich vorstellen, ich hätte am liebsten gekotzt. Einer der Obdachlosen, denen ich ab und an etwas zu Essen geben, hat das Gespräch auch mitbekommen und mit einem lauten „Man schlägt keine Frauen, du bist kein Mann!“ kommentiert. Ehrlich, Applaus. Dieser Mann hat meinen ganzen Respekt. Ich hatte viel zu viel Angst vor diesem Typen um irgendwas zu sagen, daher ziehe ich meinen Hut. Und ist es nicht unglaublich traurig, dass ein Mann, der auf der Straße lebt, mehr Ahnung von richtig und falsch hat, als ein nicht-obdachloser Mann mit Kind? Können wir über unsere Gesellschaft kurz nachdenken?

Themenwechsel: Deutschland kennt nur noch zwei Extreme: Höllenfeuer-Hitze und antarktische Kälte. Ich bin mir nie sicher, ob ich einen Rock tragen soll oder die Winterjacke wieder hervor kramen möchte. Meistens wechselt es ja auch von einem Tag zum nächsten. Und damit ist Deutschland eine viel zu treffende Metapher für mein Leben. Ich bin himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Morgens komme ich kaum aus dem Bett und Abends nicht mehr rein. Ich verbringe mein Zeit entweder auf der Arbeit oder in der Uni oder ich lerne für die Uni. Das erklärt auch die deprimierend kleine „books 2013“ Liste. Wenn ich wüsste, wann ich lesen soll, würde ich es durchaus tun.
Aber zurück zu meinem Monolog des Selbstmitleids: Ich bin so unglücklich wie schon lange nicht mehr und traurigerweise gibt es nicht mal einen Grund dafür. Im Grunde sammle ich first world problems [vielleicht gehe ich in einem anderen Post mal näher darauf ein] und steigere mich in sie hinein, z.B. das ich dieses Jahr kaum Bücher gelesen habe, das meine Wohnung aussieht wie shit und ich einfach keine Zeit finde, sie aufzuräumen. Andererseits werde ich langsam doch etwas glücklicher mit mir selbst. Ich treibe viel mehr Sport als früher – was nicht schwer ist, da ich früher gar keinen Sport gemacht habe – und halte Diäten mehr oder weniger durch. Allein die Tatsache, dass ich für sechzig [60!!!!] Minuten joggen kann, ist für mich eine absolute Glanzleistung. Früher konnte ich nicht mal fünf Minuten joggen. Aber was bringt mir meine Sportlichkeit – ja, ich weiß, ich bin noch lange nicht sportlich, aber ich messe das einfach in meinen Maßstäben und demnach hab ich schon fast eine olympische Goldmedaille verdient – und meine Diäten wenn ich immer wieder Schokoladenflashs bekomme und geschätzte drei Kilos auf einmal in mich reinstopfe?
Sobald die Sonne scheint habe ich absolute Glücksmomente und könnte die Welt umarmen, ich verbringe die Zeit mit Büchern, Freunden, der Sonne! Das Leben ist schön, ich genieße mein Leben wie es ist und am nächsten Tag möchte ich stundenlang weinen und das Haus nicht verlassen. Life is suffering. Und ich ein verwöhntes, jammerndes Mittelklassemädchen.

with Love
xoxoxo